Nach dem Dauerregen kommt das Hochwasser und die Hochwassertouristen

Die vergangenen Tage waren recht feucht. Anstatt Weihnachten mit Schnee gab es Dauerduschen. Bis auf wenige Pausen regnete es durchgehend. Mal war es Sprühregen, Niesel oder es gab „Sturmfluten“. Auf jeden Fall fiel nen Haufen feuchtes Nass und dies mit zu erwartenden Nebenwirkungen: Hochwasser. Im gesamten Bundesgebiet steigen die Pegel aufgrund des vielen Regens oder Tauwetters in den Höhenlagen. Zudem blies der Wind und führte zu leichten Sturmfluten an der Küste.

Auch bei uns im Mühlenkreis steigen die Pegel von Weser und Werre an. Der zweite Weihnachtsfeiertag brachte zumindest beim Regen etwas Entspannung. Windig bleibt es teilweise noch.

Also machte ich meinen traditionellen „Heiligabend“-Spaziergang halt am heutigen zweiten Weihnachtsfeiertag. Eigentlich mache ich dann immer eine große Runde durch den Siel und entlang der Weser in Richtung Löhne. Aber am Ende wurde es ne große Runde durch Werste, nachdem es im Siel aufgrund von Sturmschäden doch zu gefährlich war und das Hochwasser versperrte doch manchen Weg.

Dennoch schaute ich mal an der neuen Sielbrücke vorbei und irgendwie gab es auch bei uns im beschaulichen Werste Hochwassertouristen. Zumindest standen die Autos meterweit am Seitenstreifen der Sielstraße und so mancher Fussgänger – um den Festtagsschmaus abzulatschen – war auch unterwegs in Richtung der Werre.  

Und die Werre war richtig proppelvoll und floss mit hoher Geschwindkeit durch Werste. Die im Rahmen der ersten Phase Weserauenumgestaltung ausgebaggerte Deichfläche wurde vom Werrewasser gerne in Anspruch genommen und auch auf der anderen Seite ging das Wasser an manchen Stellen sehr nah an das obere Ende des Deichs ran.

Da kann man sich gut vorstellen, wie viele Millionen Liter an Wasser da pro Sekunde durch Werste in Richtung Flutmulde und dann in die Weser läuft.

Der Pegelstand der Werre geht laut Meldung der Behörden langsam zurück, aber dafür zeigte der Pegelstand der Weser in den vergangenen Stunden weiterhin steigende Tendenz an. Laut Prognosen soll am Mittwoch der Hochstand der Weser vorerst erreicht sein. Aber am Freitag droht in einigen Regionen schon neuer ergiebiger Regen.

Ende August sah das Ganze noch ganz anders aus, als die Weser sich noch in ihrem Flussbett durch Werste und dem Siel schlängelte: